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UrbSpace

Enhancing the attractiveness and quality of the urban environment

Hintergrund

Rund 75% der Bevölkerung in der Region "Central Europe" lebt in städtischen Gebieten, eine Zahl, die voraussichtlich weiter wachsen wird. Städte und Gemeinden sind die Motoren der regionalen Entwicklung und bieten eine breite Palette von Dienstleistungen sowie wirtschaftliche und kulturelle Möglichkeiten. Allerdings führen städtische Konzentrationen der Bevölkerung zu einer Reihe von Problemen. Die Verbreitung der Verstädterung entfernt die vormals klaren Grenzen zwischen Siedlung und Landschaft. In vielen städtischen Gebieten ist die historische Kernstadt umgeben von physisch getrennten neuen Vorstädten, die dennoch funktional im Zusammenhang mit dem städtischem Zentrum stehen, was zu Wachstum im Straßenverkehr und zum Verlust der biologischen Vielfalt und Zersplitterung der natürlichen Umwelt führt.

In diesem Zusammenhang spielen Freiflächen eine wichtige Rolle. Sie haben einen direkten Einfluss darauf, wie Menschen vor Ort und Besucher städtische Gebiete wahrnehmen. Städtische Räume haben auch Einfluss auf den wirtschaftlichen Wohlstand. Ihre ökologische Bedeutung wird unterstrichen durch ihr Potenzial zur Minderung der negativen Auswirkungen des Klimawandels. Der Stadtentwicklung geht es nicht nur um Planung von Gebäuden und Aktivitäten, sondern auch um die Schaffung von Orten, die einen positiven Einfluss auf ihre Umgebung haben. Ein qualitativ hochwertiges Design städtischer Räume sowie der Einbezug von Bevölkerungsgruppen in die Planung sind zunehmend wichtiger werdende Aspekte der Planung.

Viel Augenmerk wurde auf solche Fragen in größeren Städten gelegt, jedoch leben von den 75% der städtischen Bevölkerung nur knapp mehr als 22%  in Städten von mehr als 200.000 Einwohner. Der Schwerpunkt dieses Projekts liegt daher auf dem Management von diesen Räumen in kleineren Städten und ihren Außenbezirken. Berücksichtigt werden alle Aspekte des städtischen öffentlichen Raumes (Umwelt-, Sozial-, Wirtschafts-), und ihre Verbesserung im Hinblick auf die gestalterische Qualität, Zugänglichkeit und Funktionalität als ein zentraler Beitrag für die Qualität und Lebensfähigkeit der städtischen Umwelt.

Projektziele und Aktivitäten

Das Projekt liefert einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der im "EU-Central Programme Priority 4" genannten Ziele: Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität der Städte und Regionen. Die Konzentration liegt auf der Verbesserung der ökologischen Qualität der kleineren städtischen Zentren und vorstädtischen Gebiete, dies wird einen wichtigen Beitrag zur Stärkung des territorialen Zusammenhalts durch die Unterstützung von polyzentrischen Strukturen liefern. Historisch und in politischer Hinsicht konzentrierte sich die städtische Freiraumplanung auf große Städten und Gemeinden. Es ist nicht sicher davon ausgehen, dass diese Ansätze einfach auf kleinere Siedlungen übertragen werden können. In kleineren Städten bedeutet die relative Nähe der Öffentlichkeit zu den kommunalen Behörden zum Beispiel auch, dass der Einfluss der Öffentlichkeit in die Gestaltung von urbanen Räumen größere Bedeutung hat. Das Projekt wird daher ein strategisches Konzept zur Förderung der aktiven Beteiligung entwickeln und bezieht ein breites Spektrum von Betroffenen - lokale Behörden, Stadtplanungsexperten und Unternehmen vor Ort - in den Prozess der Neugestaltung und Neubelebung der städtischen Freiflächen ein. Diese Ziele werden durch die Realisierung der folgenden Tätigkeiten erreicht:

  • Analysen in den teilnehmenden Ländern zu den bestehenden Grundsätzen der nachhaltigen Stadtentwicklung und-planung und-Benchmarking
  • Definition der relevanten Kriterien und Prinzipien für das Design von öffentlichem Raum in kleineren städtischen Gebieten im Hinblick auf alle Aspekte der nachhaltigen Entwicklung (ökologische, soziale und wirtschaftliche)
  • Entwicklung einer gemeinsamen Strategie und von Instrumenten für nachhaltige städtische Räume mit relevanten Interessengruppen zur Verbesserung der Planung im Hinblick auf die Zugänglichkeit für alle
  • Entwicklung und Realisierung von Pilotprojekten in verschiedenen mittelstädtischen Gebieten
  • Gewährleistung einer soliden wissenschaftlichen Grundlage und Output-Qualität über einen internationalen wissenschaftlich-technischen Ausschuss
  • Verbreitung der Ergebnisse während der gesamten Projektlaufzeit auf verschiedenen Ebenen (von der lokalen bis zur europäischen) und für unterschiedliche Akteure

Am Projekt sind eine Vielzahl von multi-sektoralen Organisationen (lokale und regionale Behörden, Universitäten, NGOs etc.) beteiligt, um einen Multi-Akteurs-Ansatz zu gewährleisten. Transnationale Zusammenarbeit und der Austausch von Erfahrungen, Benchmarking und die Formulierung gemeinsamer Strategien dienen der Erreichung der o.g. Projektziele.

Aufgaben des Instituts Verkehr und Raum

Der inhaltliche Schwerpunkt von UrbSpace liegt auf der Verbesserung der ökologischen Qualität von städtischen Räumen. Um Städte lebenswert zu machen bzw. deren Attraktivität als Lebensraum zu erhalten, ist eine Beschränkung auf rein ökologische Fragestellungen aber nicht ausreichend, da insbesondere städtische Freiflächen neben stadtklimatischen Aspekten auch Erholungsfunktionen für die Stadtbewohner übernehmen. Daher darf sich die Zugänglichkeit zu diesen städtischen Räumen nicht nur auf bestimmte Bevölkerungsgruppen beschränken, sondern alle Bürger müssen von den Maßnahmen profitieren können. Im UrbSpace–Projekt wird darauf geachtet werden, dass bei allen Planungen die Zugänglichkeit für alle Menschen gewährleistet wird. Nach der Projektrealisierung sollen Kinder, schwangere Frauen, ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen imstande sein an den Angeboten im städtischen Raum teilzuhaben.

Für den Aspekt der Zugänglichkeit und Nutzbarkeit städtischer Räume für Alle ist das Institut Verkehr und Raum zuständig. Hierzu werden das Fachwissen und die Erkenntnisse bezüglich Design für Alle an alle Projektpartner im Sinne eines Know-how-Transfers übermittelt. Folgende inhaltlichen Aufgaben sind vorgesehen:

  • Organisation von Konferenzen zu den Themen „Zugang für Alle zu den Stadtzentren“ und „Zugang für Alle zu städtischen Grünflächen“
  • Erarbeitung einer Handreichung  „städtische Räume für Alle“ für die Projektpartner
  • Analyse der  geplanten UrbSpace – Projekte unter Berücksichtigung des Leitbilds „Design für Alle“

Daneben führt das Institut Verkehr und Raum ein Pilotprojekt mit der Stadt Erfurt durch.

Projektleitung

Projektmitarbeiter

  • Dr. Markus Rebstock
  • Jörn Berding

Projektlaufzeit

November 2008 bis Dezember 2011

Fördermittelgeber

EU Interreg IV B (Central Europe)