1. Sie sind hier:
  2. Projektarchiv
  3. NeMo_Land

NeMo_Land

Neue Mobilitätssysteme und Elektromobilität im Kirchenkreis Altenburger Land

Hintergrund

Die Sicherung der individuellen Mobilität in ländlichen Räumen wird aufgrund zunehmender Schrumpfungsprozesse immer komplexer. So hat der demografische Wandel nicht zuletzt deutliche Auswirkungen auf die ÖPNV-Anbindung vor Ort sowie auf Versorgungs- und Dienstleistungsangebote. Die täglichen Wege werden somit länger und der Besitz von privaten Kraftfahrzeugen zur Sicherung persönlicher Mobilitätsbedürfnisse im ländlichen Raum immer unvermeidbarer. Andererseits sprechen stetig steigende Fix- und variable Kosten sowie die lokal und global produzierten Emissionen zunehmend gegen den Besitz eines Privatfahrzeugs.

Eine praktikable Lösung könnte hier die Etablierung eines großflächigen elektromobilen Carsharing-Systems sein – also die Erhaltung der individuellen Mobilität mit umweltfreundlichen und gemeinsam genutzten Kraftfahrzeugen. So kann außerdem den v.a. in ländlichen Räumen relevanten Einschränkungen der Elektromobilität, wie die (noch) fehlende Ladeinfrastruktur und im Vergleich zu konventionellen Fahrzeugen höheren Anschaffungskosten, durch feste Standorte und intensive Nutzung der Fahrzeuge begegnet werden.

Projektidee und Zielstellung

Für einen wirtschaftlichen Betrieb eines flächendeckenden eCarsharing-Angebotes im ländlichen Raum, bedarf es aufgrund der (im Vergleich zu städtischen Räumen) geringeren Bevölkerungsdichte neben der Nutzung durch die Bevölkerung, eine feste und regelmäßige Nutzung der eFahrzeuge durch etablierte Institutionen, Unternehmen u. ä. So kann einerseits durch die Institutionen eine Grundlast geschaffen werden, durch die das System wirtschaftlich betreibbar wird und andererseits können diese als Botschafter für die Elektromobilität fungieren. Eine Institution, die zahlreiche Aufgaben im ländlichen Raum erfüllt und damit eine regelmäßige Nutzung der eCarsharing-Fahrzeuge gewährleisten kann (bspw. durch die Seelsorge-Angebote in der Fläche) ist die Evangelische Kirche. Diese versucht neben ihren eigentlichen Aufgaben ihrer Rolle auch beim Thema Klimaschutz gerecht zu werden, indem sie sich in verschiedensten Bereichen (u.a. Mobilität) engagiert. Sie unterhält zahlreiche Pfarrstellen in ländlichen Regionen, die immer größer werdende Einzugsgebiete betreuen und aufgrund ihrer regionalen Struktur innerhalb räumlich abgegrenzter Kirchenkreise für den Einsatz von Elektrofahrzeugen prädestiniert sind. In Zusammenarbeit mit der evangelischen Kirche Mitteldeutschland sowie ansässigen Energieversorgungs- und Carsharing-Unternehmen soll daher im Rahnen des Projektes NeMo_Land die Machbarkeit eines großflächigen eCarsharing-Systems im Projektgebiet Kirchenkreis Altenburger Land geprüft werden. Dazu wird das Projektvorhaben grundlegend entwickelt und spezifiziert sowie für eine künftige Umsetzung entsprechende Förderung beantragt.

Vorgehen

Zunächst werden bestehende Konzepte zum Einsatz von Elektromobilität im ländlichen Raum recherchiert und ggf. weiterentwickelt. Die für den Einsatz von eFahrzeugen geeigneten Pfarrstellen sollen mittels klassischer Methoden der Verkehrserhebung (Mobilitätstagebuch und/oder Tracking der genutzten Fahrzeuge) identifiziert werden. Anschließend wird ein konkretes Umsetzungskonzept für den Kirchenkreis Altenburger Land entwickelt, welches u.a. auch ein Betreibermodell, Finanzierungsmöglichkeiten, die Nutzung lokal und regenerativ erzeugter Energien und mögliche CO2-Einsparpotentiale beinhaltet.

Projektleitung

Projektmitarbeiter*innen

Projektlaufzeit

März 2017 bis Februar 2018

Fördermittelgeber

Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz (TMUEN)