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I-LAN

Entwicklung und Erprobung produktivitäts- und effizienzsteigernder Lösungen zur intelligenten Vernetzung nationaler Ladungsverkehre

Der Leistungserstellungsprozess im LKW-(Komplett-)Ladungsverkehr weist bis heute kaum Standardisierungs- bzw. Industrialisierungsmerkmale auf und ist durch einen signifikanten Mangel an Produktivität der eingesetzten Produktionsmittel gekennzeichnet. Größter Treiber dieses Umstandes ist die im Rahmen der handwerklichen Produktionsverfahren bisher unüberwindbare Fahrer-Fahrzeug-Bindung und die somit feste Kopplung zwischen Fahrerarbeitszeit und Fahrzeugeinsatzzeit. Die Bearbeitung eines Transportauftrages wird von Beginn bis zum Auftragsende von einem Fahrer begleitet, der den Transport letztendlich mit „seinem LKW“ durchführt. Dies hat zur Folge, dass in Abhängigkeit der Transportdistanzen und der oft nicht wieder zum Heimatort führenden Folgeaufträge, Lkw-Fahrer ihre gesetzlich vorgeschriebenen Pausen und Ruhezeiten im Fahrzeug verbringen. Die Einsatzzeiten des Fahrzeuges überschreiten die erlaubten Arbeitszeiten des einzelnen Fahrers somit nicht, was eine tatsächliche Zeitauslastung des Produktionsmittels LKW von weniger als 30% zur Folge hat.

Im Rahmen des Forschungsvorhabens soll nun untersucht und quantifiziert werden, ob und welche Vorteile durch eine sequentielle Mehrfachbesetzung von LKW in Ladungsnetzwerken erreicht werden können. Die dafür erforderliche Fahrer-Fahrzeug-Entkoppelung soll durch die Einführung unternehmensübergreifender, variabler Begegnungsverkehre gewährleistet werden. Zukünftig sollen Fahrer und Fahrzeuge also unabhängig von der eigentlichen Transportentfernung nur noch in einem fixierten Aktionsradius agieren. Durch den organisierten Tausch von Transportgefäßen an den Grenzen der Aktionsradien wird der jeweilige Transportauftrag im Rahmen von dynamisch installierten Begegnungsverkehren anteilig von verschiedenen Teilnehmern des zu entwickelnden Netzwerks organisiert. Der Aktionsradius selbst wiederum erlaubt eine tägliche Heimkehr des Fahrzeugs zum Depot und somit einen Fahrerwechsel „zu Hause“.

Die Umsetzung dies geplanten Konzepts erfordert eine Neuorganisation und grundlegend neue Planungsansätze des gesamten Ladungsverkehrs, eröffnet damit allerdings neue Möglichkeiten und Potentiale der Produktivitätssteigerung durch längere Einsatzzeiten jedes Fahrzeugs, der Verbesserung der Arbeitsbedingungen von Fahrern, der effizienteren Nutzung der existierenden Infrastruktur sowie mittelfristig einer Verlagerung des Hauptlaufs auf umweltverträglichere Verkehrsmittel, vor allem auf die Eisenbahn.

Projektleitung

Projektmitarbeiter

Projektlaufzeit

Juli 2013 bis Juni 2017

Fördermittelgeber

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)